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Wollenweberstrasse

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Das Zentrum Frankfurts war nach dem Ende des 2. Weltkriegs bis auf wenige historische Gebäude wie Rathaus und Marienkirche fast vollständig zerstört. Das sozialistische Umgestaltungskonzept legte den Fokus auf die neu geschaffene Magistrale in Kombination mit einfacher Zeilenbebauung im rückwärtigen Bereich.

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Die ehemalige Kleinteiligkeit und Lebendigkeit der Frankfurter Altstadt verschwand ebenso wie die Verknüpfung der großen Grünzüge Lennépark und der Uferzone der Oder. Im Zusammenhang mit massivem Bevölkerungsschwund nach der Wende wurde der gesichtslose Vorstadtcharakter des Frankfurter Zentrums zunehmend zum Problem.

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Mit einem 2014 ausgelobten Freiraumwettbewerb zur Aufwertung von vier Wohnblöcken zwischen Lennépark und Magistrale verfolgte die Stadt Frankfurt (Oder) in Kooperation mit der Städtischen Wohnungswirtschaft das Ziel, einem Teil des Missstands entgegen zu wirken durch ein durchgängiges Außenraumkonzept in Verbindung mit dem Rückbau barrierebildender Zeilen.

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Das hier dargestellte Quartier bildet den halböffentlichen Auftaktbaustein dieser Zone und bestand aus sieben WBS-70-Blöcken mit teilweiser Funktionsunterlagerung. Funktionell waren diese als Außenlaubengänge konzipiert und bestanden ausschließlich aus mittlerweile schwer vermarktbaren Ein-Raum-Appartments. Die Zielstellung war nach dem Rückbau einer der Blöcke die Transformation des verbleibenden Ensembles zu einem zeitgemäßen Stadtbaustein, der seiner städtebaulichen Sonderstellung gerecht wird. Die vorhandene Fassadenstruktur der Außenlaubengänge wurde weitestgehend belassen, diese aber gestalterisch zu versetzt liegenden Fensterbändern zusammengefasst.

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Die Erdgeschosse wurden wieder belebt - ein Café am Park, eine Tagespflege und ein Pflegestützpunkt wurden integriert und bilden zusammen mit der zum Stadtarchiv umgenutzten Bürgerschule und der nebenan liegenden Kita einen gemischten Nutzungsschwerpunkt.

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Die im Bestand höhengestaffelten Blöcke wurden mit lediglich drei Aufzügen, welche als Durchlader konzipiert sind, vollständig barrierefrei erschlossen. Aus den monothematischen Ein-Raum-Appartments, die zu einem großen Teil leer standen, konnte ein vielfältiger Mix aus Ein- bis Vier-Raum-Wohnungen entwickelt werden.

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Quartier Wollenweberstrasse Frankfurt (Oder)
Komplexe Sanierung und Umgestaltung Rosa-Luxemburg-Str. 43a, Wollenweberstrasse 21 / 24, Rosengasse 3 - 5 in Frankfurt (Oder)

Kategorien: Wohnen, Freiraum
Bauherr: Wohnungswirtschaft Frankfurt (Oder)

Entwurf: Hendrik Heine

Leistungen: Generalplanung Lph 2 - 8
Projektpartner: Planungsbüro Unger, Elektroplanung Mayer und Partner, Ingenieurbüro Baumsteiger, Hauptmann & Blacha, hutterreimann Landschaftsarchitektur GmbH, BAUEN-WEBER ing.unternehmen
Fertigstellung: 2022
Wohnfläche: ca. 5.400 m²
Gewerbeeinheiten: 3
Wohneinheiten: 98

Fotos: Architekturfotograf Steffen Spitzner

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