Burg Botzlar | Selm
Weiterbauen am Denkmal
Grundsätzlich ist unser Ansatz, keinen Bruch mit der Vergangenheit zu suchen, sondern mit zeitgemäßen Stilmitteln ein angemessenes Weiterbauen am Denkmal zu konzipieren. Ziel ist es der Burg nicht die Show zu stehlen, ihrer langen Geschichte gleichzeitig aber eine selbstbewusste neue Zeitschicht hinzuzufügen, die als solche ablesbar bleibt, im Ganzen aber eine harmonische Liaison mit dem denkmalgeschützten Bestand eingeht.
Materialitäten
In Anknüpfung an das ursprüngliche Bruchstein-Erscheinungsbild der Burg, dessen Wiederaufnahme im Zuge der Sanierung aber aus Gründen des Themas - eleganter Adelssitz - eher nicht angedacht ist, wird vorgeschlagen, den Anbau mit gespaltenen Sandstein in liegenden Formaten zu gestalten. Damit wird eine rauhe monolithische Wirkung erzielt, der Anbau aber im Hier und Jetzt verortet und gleichzeitig eine nachhaltige Alterungsfähigkeit des Gesamtensembles erreicht. Analog zum Freiraumkonzept sehen wir sowohl die neu gesetzten Gauben wie auch die Fensterprofile des neuen Treppenhauses in einem dunklen Bronze bzw. alternativ einer dunklen RAL-Beschichtung.
Fuge
Der Anbau wurde weitestgehend vom Bestand abgerückt. Die eigentliche Angliederung und damit Einbindung in das Dach erfolgt T-förmig in der Breite der durch das Gebäude gelegten Achse. Im Bereich des gotischen Türgewändes wird eine gläserne Fuge eingeordnet, die unter der jetzigen Dachkante verbleibt. Diese Fuge setzt sich im Innenraum als geschossübergreifender Luftraum fort, in dem das Gewände als besonderes Bauteil inszeniert wird.
Hochbaulicher und freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb Umgestaltung der Burg Botzlar in Selm
Kategorien: Öffentlich, Innenraum, Freiraum
Auslober: Bürgerstiftung Stadt Selm und die Stadt Selm in Kooperation mit der Regionale 2016 Agentur
Entwurf: Hendrik Heine | Michael Rudolph
Projektpartner: STATION C23
Leistungszeit: 2016
Rang: Ein 2. Preis Wettbewerb (kein 1. Preis) / 2. Preis Überarbeitung