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KunstHalle 18 | Beyond Horizons

James Turrell, der 1943 geborene „Bildhauer des Lichts“ bildet den Ausgangspunkt für die Transformation eines der letzten Zeugnisse des Steinkohlebergbaus in Oelsnitz/Erzgeb. Die Region erhält eine Kunsthalle, die innerhalb der Strukturen einer ehemaligen Schmiede aus den 20er Jahren am früheren Kaiserin-Augusta-Schacht errichtet wird.

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Der 81-jährige US-Amerikaner Turrell hat es als „Bildhauer des Lichts“ zu Weltruhm gebracht. „Licht ist das, was wir normalerweise nur benutzen, um andere Dinge zu erhellen“, hatte er einmal selbst über seine Arbeit gesagt. „Ich interessiere mich für Licht, das selbst eine Dinglichkeit hat, das also nicht andere Dinge erhellt, sondern selbst zur Erleuchtung wird.“

Unter dem Titel „Beyond Horizons“ vervollständigt das Werk den „Purple Path“, den Kunst- und Skulpturenpfad, der Chemnitz als Kulturhauptstadt Europas 2025 mit mehr als 30 Orten im Umland verbindet. Der Kunstparcours folgt dem Narrativ „Alles kommt vom Berg her“. Die Kunstwerke bestehen in der Regel aus ehemals im Erzgebirge geförderten Mineralien wie Erz, Kupfer, Zinn, Kobalt, Kaolin und für den Bergbau notwendigen Werkstoffen wie Holz und Licht.

Den Besucher erwartet eine dreidimensionale begehbare Lichtskulptur in einem schattenlosen Raum. Durch wechselnde Lichtfarben verschwimmen Raum und Zeit.

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Zwischen 1844 und 1971 wurden über die Schächte des Lugau- Oelsnitzer Steinkohlenreviers 142 Millionen Tonnen Kohle gefördert; die 1923 errichtete Schmiede war Teil der Infrastruktur des Bergwerks.
Der Standort der ehemaligen Halle 18 bietet auf ca. 1.600 m² Raum und Rahmen für James Turrells Lichtkunstwerk und formuliert einen radikal neuen Zugang im Verstehen denkmalgeschützter Industriesubstanz.

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Das ursprünglich dreischiffige Industriegebäude konnte aufgrund des völlig maroden Zustandes nicht erhalten werden. Das gesamte Stahltragwerk samt Kranbahn wurde abgetragen, wird ausgehend vom Originalbefund restauriert und zu mehr als 60 % neu aufgebaut.
Nach unserem Entwurf wird in den so entstehenden neuen „Rahmen“ die eigentliche Kunsthalle eingebaut. Der Eingang des mit Fassaden aus Cortenstahl versehenen Gebäudes erinnert an ein Mundloch, den Eingang zu einem Stollen im sächsischen Bergbau.

Das Vorhaben wird mit der KohleWelt verknüpft über neu gestaltete, der Orthogonalität der Industriestruktur folgenden Freianlagen.

Das Kunstwerk wird von der Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 gGmbH mit Mitteln der Stadt Chemnitz, des Freistaats Sachsen, der Bundesrepublik Deutschland und der Europäischen Union finanziert.

Der Bauherr der Kunsthalle ist die Stadt Oelsnitz/Erzgebirge. Die Maßnahme wird durch das Landesbrachenprogramm, die Städtebauförderung (Stadtumbaugebiet Neuoelsnitz-Südost) und durch das Förderpogramm FR-Regio finanziert.

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KunstHalle 18 | Beyond Horizons
Transformation der Halle 18 im Rahmen einer nachhaltigen Stadtentwicklung

Kategorie: Öffentlich, Industrie, Innenraum, Freiraum
Bauherr: Stadt Oelsnitz/Erzgeb.

Entwurf: Hendrik Heine | Matthias Lanzendorf

Leistungen: Objektplanung Phase I + II, Lph 1 – 9; Tragwerksplanung Phase I, Brandschutz, Schallschutz, Wärmeschutz, SiGe
Projektpartner: cdf Schallschutz, Schälzky Bauingenieure, Ingenieurbüro für Arbeitssicherheit Rolf Sattler, Lanzendorf Landschaftsarchitektur

Leistungsbeginn: 2023
Fertigstellung: 2025

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